Ein Familienausflug auf den Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Punsch, Lichterglanz und ein Brief an den Weihnachtsmann
28.11.2022

von Silke Kohlmann

Leuchtende Weihnachtsbäumchen säumen den Weg, über uns funkeln tausend Lichter und in der Ferne zeichnen sich die hohen Bögen des Ravenna-Viadukts ab. Und da ist noch etwas, ein feiner Duft nach Zimt. 

Der beleuchtet Eingang führt direkt zum wildromantischen Weihnachtsmarkt
Der beleuchtet Eingang führt direkt zum wildromantischen Weihnachtsmarkt © Silke Kohlmann

„Ich hab Hunger“, kräht der Siebenjährige. „Können wir zuerst einen Punsch trinken?“, fragt die große Schwester. Na klar, können wir. Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht will schließlich mit allen Sinnen erlebt werden.

Bald haben wir dampfende Tassen mit Früchtepunsch und feine Crêpes in den Händen. Zufrieden betrachten die Kinder das Gewusel und Gewimmel um uns herum und ziehen schließlich weiter. Unter der Brücke hindurch, an vielen hübsch dekorierten Ständen vorüber. Hier werden Schmuckstücke aus Hinterzarten angeboten, dort handgemachte Seifen aus Löffingen.

"Ihr dürft hier eure Post an den Weihnachtsmann einwerfen und euren Wunsch für Weihnachten eintragen."
(Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt)

Aber ein Stand zieht die Kinder besonders an: derjenige mit dem Nikolaus. Mit hoher Mitra und goldenem Stab steht er dort und wacht über das Weihnachtspostamt. „Ihr dürft hier eure Post an den Weihnachtsmann einwerfen“, erklärt er freundlich, „und euren Wunsch für Weihnachten eintragen.“ Beeindruckt nehmen die Kinder je eine Postkarte entgegen. „Was soll ich bloß aufschreiben?“, überlegt Marie, 12 Jahre alt. Der kleine Bruder hat keine Probleme, einen Wunsch zu äußern. „Papa, schreib für mich Lego auf!“. Als alle Wünsche notiert sind, verschwindet die Karte mit großen Erwartungen im hölzernen Briefkasten.

Marie bestaunt unter dem beleuchteten Ravennaviadukt die vielfältigen Verkaufsartikel
Marie bestaunt unter dem beleuchteten Ravennaviadukt die vielfältigen Verkaufsartikel © Silke Kohlmann

Gleich nebenan aber wartet das nächste Erlebnis: der Hochschwarzwälder Krippenpfad. Geschnitzte Figuren weisen den Weg: Maria mit dem Esel, Hirten mit ihren Schafen, die drei Heiligen Könige mit goldenen Kronen. Neben uns rauscht der wilde Ravennabach, ab und an erhaschen wir einen Blick auf eine der beleuchteten Kaskaden. Immer weiter steigt der Weg an, bis wir schließlich vor der letzten Szene stehen: der Krippe mit dem neugeborenen Kind, sorgsam bewacht von Maria und Josef.

Maria und Josef aus Holz begrüßen die Kinder auf dem Krippenpfad
Maria und Josef aus Holz begrüßen die Kinder auf dem Krippenpfad © Silke Kohlmann

Bezaubert wandern wir wieder hinunter zum Rund des Weihnachtsmarktes, bestaunen an einem Stand versteinerte Schneckenhäuser, an einem anderen hölzernen Weihnachtsschmuck und finden schließlich die allerschönsten Geschenke für die Liebsten: eine wollene Handyhülle aus St. Märgen, eine hölzerne Bürste aus Todtnau und ein feines Holzofenbrot für das Abendessen zuhause. Und was darf natürlich zum Abschluss nicht fehlen? Noch eine Tasse von dem duftenden Punsch, diesmal mit einer Tüte heißer Maroni. Und schon sind große und kleine Weihnachtsmarktbesucher wieder vollkommen glücklich.