
Kombination von Hochschwarzwälder Natur und Hüttenkultur
Am Hochtag zieht es unsere Mitarbeiter in den schönen Schwarzwald und sie berichten von ihren individuellen und spannenden Erlebnissen.
Hier stellt Miriam Mauch ihren Hochtag vor.
Obwohl wir freie Tage eigentlich gerne nutzen um auszuschlafen, geht es heut früh raus aus den Federn. Unser Ziel ist es, am Höchsten, auf dem Feldberg-Steig zu wandern und die Kombination von Hochschwarzwälder Natur und Hüttenkultur zu genießen.
Nachdem das Vesper gerichtet und die Rucksäcke gepackt sind, machen wir uns auf in Richtung Feldberg. Am Haus der Natur beginnt der Steig. Unser erstes Etappenziel ist das Bismarcksdenkmal und der Feldbergturm, zu denen der Aufstieg gleich am Anfang recht steil ist und uns außer Puste bringt. Der Weg nach oben ist dennoch schön, da er von Kuhweiden, blühenden Wiesen und schönen Aussichten begleitet ist.
Schönes Schwarzwald Panorama
Oben angekommen bietet sich ein schönes Schwarzwald-Panorama. Die Alpen sind heute leider nicht zu sehen – die Übersichtskarte lässt trotzdem erahnen, wo Eiger, Mönch und Jungfrau zu sehen sein sollten. Tief unter uns sehen wir den dunklen Feldsee, der eines unsere letzten Etappenziele heute sein wird.

Weiter geht’s auf der windigen Höhe des Feldbergs zur höchsten Erhebung Baden-Württembergs auf 1.493 Metern. Auf einer Gedenktafel steht geschrieben, dass der Feldberggipfel im Jahr 1992 vom Stuttgarter Hofbräu, dem Schwarzwaldverein geschenkt wurde. Mein Interesse als Schwabe ist natürlich geweckt.
Wie kommt der höchste Gipfel Badens in die Hände der Stuttgarter Brauerei? Ein paar Recherchen ergeben, dass der Gipfel 1991 von der Brauerei ersteigert wurde, 1992 aber an den Schwarzwaldverein zu Naturschutz, Betreuung und Pflege übergegeben wurde. Da es noch recht früh am Tag ist, und wir außerdem noch den Großteil der Strecke vor uns haben, verzichten wir hier auf den Gipfelschnaps, und beschließen diesen später am Tag zu uns zu nehmen!

Über Brücken und Stege ins Zastlertal
Heute herrscht reger Wanderbetrieb, vor allem oben auf dem Gipfel, daher machen wir uns an den sanften Abstieg Richtung St. Wilhelmer Hütte. Auch hier führt uns der Pfad durch blühende Wiesen voller Blumen- und Kräuter. Nur schade, dass sich der Duft mit der Kamera nicht festhalten lässt. Vorbei an der St. Wilhelmer Hütte, bei der sich viele Wanderer mit einem zünftigen Vesper und einem frischen Bier für den Weiterweg stärken, geht es nun auf dem eigentlichen Steig das Zastlertal hinunter. Schmale, wurzelige Pfade führen durch einen naturbelassenen Wald aus Buchen, Tannen, Fichten und Bergahorn bergab.

Der Blick rechts nach oben gibt die Sicht auf eine scharfe Bergkante frei und die zwar begrünten, aber unbewaldeten Hänge zeigen, dass hier im Winter mit Schneebruch und Lawinen zu rechnen ist. Der Blick links bietet wieder einen schönen Blick über die Täler und Höhen des Schwarzwaldes – nun wird auch klar, woher der „schwarze Wald“ seinen Namen hat. Über eine Holzbrücke passieren wir erst einen kleinen romantischen Wasserfall, und über schmale Holzstege geht es dann ein Stück über ein Flachmoor welches Blumen in den buntesten Farben zu bieten hat.

Knackige Serpentinen und schöne Seen
Wir sind begeistert, welche Vielfalt die Natur bisher schon zu bieten hatte - von duftenden Feld- und Kräuterwiesen, über windige Höhen ging es durch Bannwald und Flachmoore. Der Abstieg endet an der Zastler Hütte, die bei bestem Wanderwetter ebenfalls gut besucht ist. Wir suchen uns unser Pausenbänkle an einer weniger frequentierten, aber sonnigen Stelle abseits des Trubels und lassen uns unser Vesper schmecken.
Nach der Stärkung geht es nun wieder bergauf. Der erst steinige Geröllweg endet wieder in einem schönen, schmalen, wurzeligen Waldweg der uns am Naturfreundehaus vorbei zur Baldenweger Hütte führt. Ein erfrischendes Radler haben wir uns nun wirklich verdient – außerdem wollen wir den allseits gelobten Haselnussschnaps versuchen, denn schließlich muss der am Morgen ausgelassene Gipfelschnaps noch nachgeholt werden. Nachdem wir Sonne und Radler genossen haben, geht’s weiter. Dieses Stück führt uns entlang eines kleinen Baches immer weiter bergab.

Der Weg geht teilweise über kleine Holztreppen und Holzbrücken hinunter auf einen breiten, gekiesten Waldweg. Dieser führt uns ein gutes Stück am Berg entlang bis wir irgendwann rechts Richtung Raimartihof und Feldsee abbiegen. Auch der Raimartihof ist an diesem Tag ein willkommener Rastplatz für viele Wanderer. Wir lassen den Raimartihof jedoch hinter uns wandern Richtung Feldsee, den wir heute Morgen schon von oben betrachten konnten. Am Feldsee machen wir Rast und genießen die besondere Atmosphäre des Sees welcher eingebettet zwischen den steilen Feldwänden und den Tannen etwas Geheimnisvolles innehat.
Dann gehen wir die letzte Etappe des Tages an. Knackig geht es in Serpentinen bergauf Richtung Haus der Natur und Lifte, sodass wir, als wir nach einem doch anstrengenden Marsch oben ankommen, unsere Waden und Oberschenkelmuskeln spüren. Auch hier gibt es in der „Seebuck-Hütte“ die Möglichkeit zur Rast bei Speis und Trank und wir stellen fest, dass man sich auf dieser Route wirklich keine Sorgen um das leibliche Wohl machen muss.
Eine willkommene Abkühlung
Auf dem Parkplatz angekommen werden die Wanderschuhe erstmals gegen Sandalen umgetauscht und dann machen wir uns auf den Weg Richtung Windgfällweiher, der zwischen Feldberg-Altglashütten und Schluchsee liegt. Vorsorglich haben wir am Morgen bereits unsere Badeklamotten eingepackt, um das gute Wetter nach der Wanderung noch zu nutzen. Am Weiher angekommen wagen wir gleich den Sprung ins kühle Nass, das im wahrsten Sinne des Wortes noch kühl ist. Daher bleibt es auch bei einer kurzen Abkühlung und wird nicht zum langen Badevergnügen. Am Rand des Weihers schlagen wir unser kleines Lager auf, lassen uns von der Sonne trocknen und holen ein verspätetes Mittagsschläfchen nach, bevor wir uns gegen Abend wieder auf Richtung Freiburg machen.
