
Mountainbike-Tour zum Zweiseenblick
Am Hochtag zieht es unsere Mitarbeiter in den schönen Schwarzwald und sie berichten von ihren individuellen und spannenden Erlebnissen.
Hier stellt Verena Santo ihren Hochtag vor.
An meinem hochtag weckt mich ein leises aber doch regelmäßiges Plätschern. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt die ungünstige Wetterprognose vom Vortag – es regnet. Doch eine echte Schwarzwälderin trotzt jedem Wetter und so starten wir mit Regenjacke gerüstet auf unseren Rädern zum „Zweiseenblick“.

Badesachen eingepackt?
Wir verlassen die idyllische Ortsmitte von Lenzkirch und überwinden unsere ersten Höhenmeter durch dichte Wälder bis wir einen herrlichen Blick auf das Urseetal und Raitenbuch haben. Kuhglocken läuten leise, ein majestätischer Milan gleitet lautlos über uns hinweg und das Feldberg-Panorama lässt sich von einer gemütlichen Bank einfach am besten genießen.
Nun geht es zwischen herrlich grünen Kuhweiden wieder entspannt bergab bis wir an einen Waldrand gelangen. Eine kleine Markierung lockt uns auf einen kleinen holprigen Pfad. Nach einer kurzen „wurzelreichen“ Abfahrt gelangen wir zu einem der vielen herrlich erfrischenden Badeseen im Hochschwarzwald, dem Windgfällweiher.

Hätten wir doch nur an unser Badezeug gedacht, dann wären wir nun die einzigen Schwimmer im See gewesen. Ein frischer Windstoß vertreibt unsere Ironie und wir fahren beschwingt auf einem kleinen Trampelpfad bis nach Altglashütten.

Ablenkung ist genau das was wir brauchen
Hier können wir schon das Ausmaß unserer Tour zum Zweiseenblick erkennen. Weit über uns lässt sich unser Ziel erahnen und ich luchse meinem Begleiter schon das Versprechen ab, mich ein Stückchen zu schieben.
Ein kleines Sträßchen führt uns zunächst durch das überraschend langgezogene Örtchen Neuglashütten. Wir fahren vorbei an Kuhweiden und urigen Schwarzwaldhöfen, die mich von der anhaltenden Steigung ablenken. Wir gelangen an den Ortsrand von Neuglashütten und fahren weiter bergan in Richtung Zweiseenblick.
Die Landschaft verändert sich nun überraschend schnell. Zunächst führt der Weg in Serpentinen über eine helle Lichtung bis wir wieder zum Waldrand gelangen. Nun finden sich am Wegesrand leuchtende Wildblumen und Heidelbeersträucher, die uns zum Naschen einladen.

Plötzlich raschelt es hinter uns, vielleicht ist es eine der wenigen Gämsen, die es hier im Feldberg-Gebiet noch gibt oder doch ein scheues Reh. Nun rauscht das vermeintliche Tier an uns vorbei. Doch es bewegt sich nicht auf vier Beinen, sondern auf zwei Schwalbe-Reifen. Diese Spezies kommt im Hochschwarzwald recht oft vor und verfügt über gigantisch ausgeprägte Oberschenkel-Muskeln, die mich vor Neid erblassen lassen.
Das haben wir uns auch verdient!
Der Wald wird dichter und dichter und die Bergspitze rückt beständig näher. Und endlich sind wir da! Vor uns öffnet sich ein herrliches Panorama und jetzt sehen wir auch, woher dieser Aussichtspunkt seinen Namen hat.

Tief unten erkennen wir den Schluchsee sowie den Titisee, eingebettet in die bergige Landschaft. Leider können wir das Panorama nicht allzu lange genießen, denn der Hunger und ein paar Regentropfen treiben uns bergab.
Jetzt kommt der eindeutig schönste Teil unserer Tour, die Abfahrt. Über kleine Holzbrücken geht es hinab über steinige Passagen und wurzelreiche Pfade.

Wir passieren auf unserem Weg einen weiteren Aussichtspunkt mit Blick auf das idyllische Menzenschwander Tal. Flott geht es nun über das steinige Seesträßle, welches sich am Berg entlang schlängelt, hinab zum Raimartihof. Bevor wir uns aber ein deftiges Mittagessen gönnen, statten wir noch dem berühmten Feldsee einen Besuch ab.

Hinter dem kristallklaren See ragt eine imposante Felswand auf. Einzelne Wolken ziehen an uns vorbei und verleihen diesem herrlichen Ort eine mystische Stimmung. Nun zieht es uns aber endgültig in den Raimartihof. Die berühmten Brägele mit Bauernbratwurst sind köstlich.

Nach einem Apfelstrudel mit Vanillesoße geht es mit unseren Rädern durch das Seebachtal. Der steinige Weg schlängelt sich durch den dichten Wald hinunter bis nach Bärental.
Von dort aus fahren wir abseits der Straße am Windgfällweiher vorbei bis nach Raitenbuch. Hier erweitern wir unsere Tour noch um meinen Lieblings-Pfad entlang des Urseetals mit einem herrlichen Blick auf das Örtchen Lenzkirch. Durch hohe Gräser fahren wir rasant die letzten Meter unserer Tour und nun zeigt sich auch wieder die strahlende Sonne.
