
Schneeschuh-Tour über 4 Gipfel
Am Hochtag zieht es unsere Mitarbeiter in den schönen Schwarzwald und sie berichten von ihren individuellen und spannenden Erlebnissen.
Hier stellt Svenja Haberkorn ihren Hochtag vor.
Der ganze Hochschwarzwald glitzert in weißer Schneepracht. Da zieht es mich einfach hinaus in die weiße unberührte Natur. Um möglichst viel von diesem Augenschmaus zu erleben, entscheide ich mich für die längste Schneeschuh-Tour der Schneeschuh Akademie Hinterzarten. Diese Tour bietet allen Konditionsstarken einen Tag voll schöner Ausblicke, aber auch voller Herausforderungen.
Immer stramm bergauf Richtung Gipfel
Um 7:45 Uhr treffen wir uns am Bahnhof in Himmelreich bei Kirchzarten auf 450 m.ü.M. im Dreisamtal. Alex, unser Guide der Schneeschuh Akademie, verteilt Schneeschuhe und Stöcke, gibt Anweisungen und wir steigen in unsere Schneeschuhe. Gewappnet mit der richtigen Ausrüstung, dem Proviant-Rucksack auf dem Rücken und der richtigen Kleidung beginnen wir unsere Tour.

25 Kilometer, 1.500 Höhenmeter und knapp 10 Stunden Gehzeit wollen in Angriff genommen werden. Unser Weg führt uns zunächst ins Höllental. Schon nach einigen Metern wird uns, trotz der eisigen Temperaturen und den fallenden Schneeflocken, warm.

Weiter geht es stramm bergauf, durch Wälder, über weite Flächen offener Wiesen und immer weiter in Richtung des ersten Gipfels. Schon auf dem Weg dorthin haben wir atemberaubend schöne Ausblicke in das Dreisamtal. Dort im Tal hält sich noch der Nebel, während wir hinaus aus dem Nebel zum Holzeck steigen. Wir gönnen uns eine Verschnaufpause und nehmen die erste kleine Stärkung zu uns.

Der Erste ist geschafft fehlen noch vier
Über die Weilersbacher Hütte, unterhalb des Häuslebergs vorbei, vorbei an der Höfnerhütte und Roteck führt uns unser Weg zum Fuße des Hinterwaldkopfes, unserem ersten der vier Gipfel (1.198 m.ü.M.). Bevor wir jedoch die Aussicht genießen können, müssen noch einige Höhenmeter bezwungen werden.

Außer Puste, jedoch glücklich oben angekommen zu sein, staune ich bei unserer Pause über die Panoramaaussicht, die man von hier oben genießen kann.

Weiter geht es hinab zur Hinterwaldkopfhütte, anschließend hinauf zur Bankgallihöhe und vorbei am Wieswaldkopf. Die Bäume biegen sich unter der Last des Schnees fast bis zum Boden, während der Schnee wie ein weißer Teppich über den Wiesen liegt. Unsere Spuren ziehen sich durch den unberührten Schnee. Durch den dichten Wald gelangen wir zum Parkplatz des Rinken. Mittlerweile haben wir schon 14 Uhr, etliche Verschnauf- und Vesperpausen, tolle Aussichten und einen Großteil der Strecke und vor allem der Höhenmetern hinter uns.

Unser Mittagessen, so scheint es, müssen wir uns erst noch verdienen, da der Weg zur Baldenweger Hütte wieder mit einem kräftigen Anstieg verbunden ist. Völlig erschöpft lassen wir uns, nachdem wir die Schneeschuhe abgeschnallt haben, in der warmen Stube auf die Bänke fallen. Gierig werden die Getränke hinunter gespült und sehnlichst auf das Essen gewartet. Die Stärkung tut gut und wir haben Zeit uns in Ruhe zu unterhalten.
Der Letze ist der Höchste
Gestärkt machen wir uns auf, die letzten drei Gipfel zu erstürmen. Nun bahnen wir uns auf einsamen Trails den Weg zum zweiten Gipfel, dem Baldenweger Buck auf 1.460 m.ü.M.. Hier oben auf dem Feldberg herrscht dichter Nebel, sodass man kaum 10 Meter weit blicken kann, doch unser Guide führt uns sicher durch diesen Schleierteppich.
Wir rücken unserem höchsten Punkt und auch dem höchsten im Schwarzwald näher. Bald schon erreichen wir ihn, den Gipfel des Feldbergs mit seinen 1.493 m.ü.M.. Sehr fasziniert bin ich von den markanten Spuren, die der Wind hier auf dem Feldberg hinterlässt.

Vorbei an der Wetterwarte geht es zum Immisberg (1.373 m.ü.M.), dem letzten der vier Gipfel. Nun führt unser Weg steil bergab und mir kommt es vor, als hätte ich statt Schneeschuhen Langlaufski unter den Füßen. Teilweise stecke ich bis zu den Knien im Schnee. Es ist kaum zu glauben, wie viel es in den letzten Tagen geschneit hat.

Beim Hüttenwasen vorbei, geht es über den Toten Mann und die Stollenbacher Weiden hinab zur Stollenbacher Hütte, unserem heutigen Ziel. Neben uns auf der Piste präpariert der Pistenbully schon die Strecke für die morgigen Skifahrer.
Irgendwie kann ich es nicht glauben, dass ich es geschafft habe. Völlig erschöpft, aber überglücklich lasse ich mich in das Taxi fallen, das uns zu unserem Ausgangspunkt zurück bringt. Es war ein sehr anstrengender Tag. Jedoch vergisst man die ganzen „Qualen“, wenn man am Gipfel ankommt und die schönen Aussichten genießen kann. Ein klein wenig stolz bin ich, dass ich als einzige Frau unter 12 Teilnehmern diese Tagestour geschafft habe.
