
Ultra Bike 2016
Am Hochtag zieht es unsere Mitarbeiter in den schönen Schwarzwald und sie berichten von ihren individuellen und spannenden Erlebnissen.
Hier stellt Stefan Rombach seinen Hochtag vor.
Nach dem gelungenen Einstand beim letztjährigen Short Track im Rahmen des Ultra Bikes war die Zielsetzung für 2016 klar definiert: Es sollte ein besseres Ergebnis her. Geliebäugelt wurde mit einem Ergebnis unter zwei Stunden, was eine Verbesserung von knapp vier Minuten bedeuten würde.

Mit knapp 2000 Rennkilometern im wunderschönen Hochschwarzwald, trotz teils widrigen Bedingungen aufgrund langanhaltender Schlechtwetterperioden, war ich zumindest konditionell sehr gut auf die 43 Kilometer des Short Tracks vorbereitet.
Mein persönlicher Servicetechniker machte mich schon früh darauf aufmerksam, dass mein Umgang mit Material und mein Augenmerk auf Reifenwechsel sowie Instandhaltung sehr zu wünschen übrig lässt. Diese Warnungen wurden von mir weitestgehend ignoriert.

Ein ziemlich nasses Vergnügen
Am Morgen des Rennens schüttete es nochmals aus Kübeln. Da es bereits seit Wochen regnete befand sich die Strecke teilweise in einem katastrophalen Zustand. Viele Fahrer traten aufgrund der widrigen Bedingungen gar nicht erst zum Wettkampf an. Diese Option stand für mich aber nicht zur Debatte, da ich unbedingt mein hoch gestecktes Ziel erreichen wollte.
In diesem Jahr durfte ich aufgrund meines Vorjahresergebnisses von einem der vorderen Startblöcke ins Rennen gehen. Dies erwies sich als unheimlicher Vorteil. Weder bei der schlammigen Umfahrung des Campingplatzes Titisee noch beim wassergetränkten Aufstieg Richtung Bärental geriet ich in einen Stau. Mit einem Husarenritt flog ich quasi Richtung erste Zwischenzeit zum Raimartihof. Mit knapp 50 Minuten lag ich bei der Zwischenzeit auf Platz 45 von 694 und überraschte damit selbst die kühnsten Optimisten.
Das Material sollte man pflegen...
Euphorisiert und unaufhaltsam nahm ich mir nach langer Abfahrt den kräftezehrenden Anstieg Richtung Stollenbach vor. Mit den Gedanken „Mich kann nichts mehr aufhalten“ wollte ich den Anstieg in Rekordzeit meistern. Doch dies war ein fataler Irrglaube. Ein Plattfuß am Hinterrad holte mich zurück auf den Boden der Tatsachen. Fassungslos und überhastet versuchte ich den Reifen zu wechseln. Dies erwies sich als nahezu unmögliches Unterfangen. Die Luftpumpe funktionierte nur unzureichend, der Schlamm bedeckte das gesamte Bike und meine Fingerfertigkeit war mehr als mangelhaft. Wieder und wieder hallten die Worte meines Servicetechnikers bezüglich Material und Reifenwechsel in meinen Ohren. Sollte dies das Ende meines Rennens sein?

Nein! Mein Servicetechniker hatte mir glücklicherweise zwei Co2 Kapseln in mein Reparaturset gelegt. Leider war ich mit der Handhabung überhaupt nicht vertraut. So „verschoss“ ich die erste Kapsel ins Nirvana. Doch die zweite Kartusche und zugleich meine wirklich allerletzte Hoffnung zündete und mein Reifen erreichte glücklicherweise wieder das Prädikat „Fahrtüchtigkeit“.
Nun ging die Fahrt nach ca. 15-20 Minuten weiter. Am Servicepoint Stollenbach wurde mein Rad wieder auf 2,0 bar aufgepumpt, angekommen war ich mit 0,6 bar. Nun mobilisierte ich nochmals alle Kräfte und nahm den letzten Anstieg mit Bravour. Auf der Abfahrt Richtung Kirchzarten fuhr ich nochmals volles Risiko und erreichte somit das Ziel als 157. von 694 mit einer Zeit von 2:10 Stunden.
Es wäre einiges mehr möglich gewesen. Nächstes Jahr wird das Hauptaugenmerk auf Material und Reifenwechselschulungen gelegt, bei ähnlicher konditioneller Vorbereitung.
