
Schwarzwälder Cego-Lexikon
Cego ist nicht nur ein Spiel, sondern eine eigene Sprache. Wer mitreden will, muss sich ein ganzes Vokabular aneignen. Zehn zentrale Begriffe in der hochdeutschen Übersetzung:
Drogg, auch Truck, nennt man beim Cego eine Trumpfkarte. Davon gibt es 22, von denen 21 nummeriert sind.
Die Geiß ist der niedrigste Trumpf und trägt die Nummer Eins. Sie ist einer der drei Zähltrümpfe, die mehr Punkte einbringen als einfache Trümpfe. Man nennt die Geiß von Ort zu Ort auch „s‘klei Maali“, „Bapperle“, „Pagat“ oder „Fanti“.
Beim Gstieß hat man es mit dem Star des Spiels zu tun – dem einzigen Trumpf, der es nicht nötig hat, eine Zahl zu tragen. Cego-Volkshochschullehrer Martin Wangler spricht auch vom „Herrgott der Trümpfe“. Der Name Gstieß leitet sich vom französischen „excusez“ ab, auf Deutsch: „Entschuldigung“.
Leere, auch Lusche genannt, heißen alle Karten ohne eine Figur.
Als Legage bezeichnet man das eigene Blatt, wenn man es ablegt und gegen den Stapel auf dem Tisch („Blinde“) tauscht.
Mund oder Mond nennt man den nach dem Gstieß zweithöchsten Trumpf. Der Name stammt noch von alten Tarockkarten, wo die Nummer 21 mit einer Weltkugel („le monde“) bebildert wurde.
Piccolo ist ein Sonderspiel, bei dem ein Spieler gegen den Rest spielt und dabei nur einen einzigen Stich machen darf.
Beim Räuber tritt jeder gegen jeden an. Verloren hat derjenige, der die meisten Punkte gemacht hat. Verkehrte Welt.
Meldet jemand ein Solo an, spielt dieser gegen den Rest und beschlagnahmt die „Blinden“, also den Stapel in der Mitte des Tischs. Es besteht die Möglichkeit, ein Solo mit einem Gegen-Solo zu kontern.
Der Ultimo ist die Königsdisziplin beim Cego. Kein anderes Spiel wird bei einem Sieg besser honoriert, nämlich mit achtzig Cent pro Gegenspieler. Der Sieg hängt davon ab, ob es dem Einzelspieler gelingt, den letzten Stich mit der Geiß zu machen.
