Tierverstecke für die Kleinen im Wald
Wo ziehen die Tiere im Hochschwarzwald ihre Jungen auf? Und wo verstecken sie die Kleinen? Wer genauer hinsieht, kann im Wald verschiedene Formen von Unterschlüpfen entdecken – vom unterirdischen Fuchsbau über den Ameisenhügel am Boden bis hin zum Kobel in der Baumkrone.
Fuchs
Füchse leben mit ihren Jungen in einem Bau unter der Erde. Diesen graben sie entweder selbst – und befördern die dabei anfallende Erde mit ihren Beinen nach hinten, sodass sich am Eingang ein Erdhügel aufhäuft – oder sie übernehmen einen bestehenden Bau von anderen Tieren, etwa von einem Dachs. Der Bau hat neben dem Hauptgang und dem Hauptraum, dem sogenannten Kessel, mehrere Fluchtröhren.
Feldhase
Der nachtaktive Feldhase ruht am Tag in einer Sasse, einer flachen, meist gut gedeckten Mulde. Er bevorzugt warme, trockene und offene Flächen und wählt den Standort so aus, dass er einen guten Überblick über sein Umfeld hat. Im Winter lässt sich der Feldhase in seiner Sasse einschneien. Bei Gefahr kauert er regungslos am Boden und ergreift erst im letzten Moment – rasant und Haken schlagend – die Flucht.
Ameise
Ameisen bauen sich entweder ein Erdnest, bei dem die meisten Gänge und Kammern unterhalb der Erdoberfläche liegen, oder sie errichten ein Hügelnest mit einer bis zu zwei Meter hohen Kuppel. Diese kann einen Durchmesser von bis zu fünf Metern erreichen und besteht aus Pflanzenteilen, die das Nest vor Regen, Kälte und Frost schützen. In den Kammern unter der Erde halten die Ameisen ihre Winterruhe.
Auerhahn
Nachwuchs ist bei den Auerhühnern Frauensache: An einer geschützten Stelle, etwa in einer Bodenmulde, bauen die Weibchen das Nest, legen zwischen fünf und zwölf Eier und brüten bis zu vier Wochen lang. Die geschlüpften Küken sind von Haus aus Nestflüchter: Schon einen Tag nach dem Schlüpfen ziehen sie, beschützt von ihrer Mutter, durch das Gestrüpp auf dem Waldboden. Nach etwa drei Monaten werden sie selbstständig.
Eichhörnchen
Eichhörnchen bauen kugelige Nester aus Zweigen, die Kobel genannt werden – hoch oben in den Baumkornen, aber auch in hohlen Baumstämmen. Gerne nutzen sie auch verlassene Vogelnester, etwa von Habichten oder Elstern, und bauen sie dann nach ihren Bedürfnissen um. Dort schlafen sie, ruhen tagsüber und bringen ihre Jungen zur Welt. Winters wie sommers ein wetterfestes und windgeschütztes Zuhause.
Gut zu wissen
Im Wald gibt es viel zu entdecken, doch nicht immer spielt das Wetter für eine Erkundungstour vor Ort mit. Gut, dass es dafür liebevoll gestaltete Alternativen wie unseren Buchtipp "Das große Waldbuch" gibt. Eine spannende Lektüre nicht nur für Kinder! Bei jeden Wetter sehenswert ist die Ausstellung im Haus der Natur auf dem Feldberg.