Langlauftipps für Einsteiger
Neuschnee, Sonnenschein und die Loipe frisch gespurt. Also schnell die Langlaufski angeschnallt und los... Doch halt. Es gibt da ein paar Dinge, die man beachten sollte.
„Skilanglauf ist ein ideales Ganzkörpertraining, weil man durch den Einsatz von Ski und Stöcken sowohl die Beine als auch die Arme und den Oberkörper trainiert“, sagt Rainer Kiefer, Inhaber der Nordic Schule Notschrei: „Es gibt nur wenige Sportarten, die derart die Ausdauer und Koordination fördern.“ Und das Beste: Es lässt sich leicht lernen, sodass dem Winterglück auf schmalen Latten nicht viel im Weg steht.
Die richtige Technik
Doch einfach ein paar Ski anschnallen und los? Kiefer rät ab:
Es gibt zwei unterschiedliche Langlauftechniken: der klassische Stil und die Skatingtechnik. Skating ist schneller, dynamischer, aber auch schwerer zu lernen und man ist auf gewalzte Spuren angewiesen. Die klassische Technik ist anfangs weniger anspruchsvoll und kann auch gemäßigt betrieben werden – fast wie Wandern auf Ski. Es wird vor allem in gespurten Loipen gelaufen. „Mit der klassischen Technik zu beginnen ist hilfreich, um möglichst schnell ein ,kompletter Langläufer‘ zu werden“, sagt Kiefer: „Entscheidend bei jeder Technik ist es, bewusst zu laufen. Auch sollte zu Beginn nicht zu schnell gelaufen werden, lieber lang.“ Heißt ja auch Langlauf...
Welches Material?
Die Wahl der richtigen Ski ist nicht ohne, denn für Klassik und Skating kommen gänzlich verschiedene Modelle zum Einsatz. Kiefers Tipp für Einsteiger: Vor dem Kauf Ausrüstung leihen – die meisten Geschäfte verrechnen die Leihgebühren mit dem Kaufpreis. Beim klassischen Stil muss man sich entscheiden: Wachs oder Schuppen als Steighilfe. Der Schuppenski läuft meist deutlich schlechter und ein richtiges Langlaufgefühl kommt nicht auf. Das gibt es eher schon mit Steigfell, vor allem aber mit Wachsski. Der Nachteil: Das Wachsen ist eine Wissenschaft für sich, denn je nach Temperatur und Schneebeschaffenheit, braucht es ein anderes Wachs. Das falsche Wachs hat schon Profis um die Medaille gebracht und Freizeitfahrer ausgebremst statt beschleunigt. Wichtig sind auch die richtigen Stöcke: Klassik- Langlaufstöcke sollten von der Länge her bis unter die Achselhöhle reichen, Skatingstöcke bis unters Kinn.
Was anziehen?
Klamotten sollten warmhalten, aber keinen Hitzestau produzieren – Funktionskleider nach dem Zwiebelprinzip machen Sinn, so kann man unterwegs eine Schicht ausziehen, wenn es zu warm wird. Für Mütze und Handschuhe gilt das Gleiche, auch eine Windweste sollte immer dabei sein.
Die ersten Schritte...
Wer alles beisammen hat, kann loslegen. Doch halt! Nicht jede Loipe im Hochschwarzwald sorgt auch für Hochgefühle: Die Stübenwasenspur etwa mag landschaftlich ein Knaller sein, aber für blutige Anfänger ist die an Anstiegen, Kurven und rasanten Abfahrten reiche Traumloipe nicht der ideale Ort. Zum Glück gibt es auch fast flache Strecken. Die zu finden ist kein Problem. Täglich werden im Hochschwarzwald über 700 Kilometer Loipen präpariert. Da ist für jeden etwas dabei!