Ausbau-Wettbewerb zur Stubede-Kampagne: Originellste Schwarzwald-Stuben prämiert

Eine Schwarzwälder Tradition wird wieder mit Leben gefüllt: Im zurückliegenden Winter ist in der Ferienregion Hochschwarzwald das alte Brauchtum der Stubede neu aufgelebt – modern interpretiert mit einer stilecht ausgebauten, mobilen Schwarzwald-Stube auf Rädern, einer Roadshow durch deutsche Großstädte, einem neuen Virtual-Reality-Erlebnis und einem Ausbauwettbewerb, an dem sich Hobbybastler:innen beteiligen konnten. Die Preisträger:innen dieses Stubede-Ausbauwettbewerbs wurden nun gekürt. Als schönste Stube zeichnete die Jury den umgebauten Fastnachtswagen von Ludwig Buchholz aus Mühlenbach im Kinzigtal aus. Als Hauptpreis erhält er einen Kurztrip für sechs Personen nach Berlin.

Sie haben über Wochen und Monate gehämmert, geschraubt, gesägt und dekoriert: Fünf Teams aus Mühlenbach, Tuttlingen, Lenzkirch, Kuppenheim und Gaggenau haben sich am Stubede-Ausbauwettbewerb beteiligt, zu dem die Hochschwarzwald Tourismus GmbH im Herbst vergangenen Jahres aufgerufen hatte. Die Hobbybastler:innen zeigten sich dabei äußerst kreativ: Die Auswahl der umgebauten Objekte reicht vom Überseecontainer über einen Fastnachtswagen bis zu einem ehemaligen Hühnerstall. Mitte März ging der Wettbewerb zu Ende, alle Teilnehmenden hatten viereinhalb Monate Zeit für den Ausbau. Nun wurden die gelungensten Bauprojekte am Donnerstagabend im Kurhaus Hinterzarten prämiert.

Der erste Preis ging an Ludwig Buchholz aus Mühlenbach im Kinzigtal, der damit einen Kurztrip für sechs Personen nach Berlin gewonnen hat. Seine Stube überzeugte die Jury aufgrund des authentischen Schwarzwaldstils, unter anderem mit Kachelofen und einem geschnitzten Herz in der Eckbank. Der ehemalige Fastnachtswagen wird künftig als Pausenstube im Bogenparcours Schwarzwald in Mühlenbach dienen. 
Den zweiten Platz belegte die Stube von Luz Brockhaus aus Tuttlingen. Er erhält einen 500-Euro-Gutschein von BAUHAUS, dem Hauptsponsor der Stubede-Kampagne. Sein Tiny House ist in einen Überseecontainer integriert und steht für eine moderne Interpretation einer Schwarzwälder Stube mit kreativen Elementen, wie etwa einem massiven Ast als Tischbein. 
Lukas Metzger und sein Team aus dem Lenzkircher Ortsteil Raitenbuch schafften es als Dritte ebenfalls auf das Siegertreppchen. Sie erhielten Tickets für ein Eishockeyspiel der Wölfe Freiburg, gesponsert von der Badischen Staatsbrauerei Rothaus, sowie vier Fässchen Rothaus-Bier. Ihr umgebauter Hühnerstall wird in Zukunft für gemeinsame Stubede-Abende genutzt werden. Hier hat die Jury insbesondere die beleuchtete Schindelwand überzeugt, die zusammen mit der Eckbank und dem Ofen für eine gemütliche Atmosphäre sorgt. Auf den weiteren Plätzen landeten die Einreichungen von Luisa Hornung aus Kuppenheim und Bernhard Schorpp aus Gaggenau.

Die Jury – bestehend aus Francesco Torzilli, Geschäftsführer von BAUHAUS Süd, Josche Frankenberger, Holzkünstler und Kulissenbauer aus Grafenhausen, sowie Patrick Schreib, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH – bewertete die eingereichten Stuben durchgängig als sehr gelungen. „Die Beiträge sind sehr unterschiedlich und variabel in den Entwürfen und der Umsetzung. Diese Vielfalt an Ideen hat uns beeindruckt“, so Josche Frankenberger. Bewertet wurden die Stuben einerseits nach vorgegebenen Mindestanforderungen wie der Verwendung von Holz als Baustoff, dem Vorhandensein einer Kuckucksuhr sowie eines weiteren schwarzwaldtypischen Elements. Außerdem flossen die Kategorien Kreativität, Ideenreichtum, Authentizität, Qualität und handwerkliche Leistung sowie Ästhetik und Gesamteindruck mit ein.

Umfassende Kampagne im Winterhalbjahr 2022/23

Unter dem Titel „Wir nennen es Stubede“ ist im vergangenen Winter das ursprüngliche Brauchtum durch eine breit angelegte Werbekampagne wieder ins Bewusstsein gerufen, neu interpretiert und in die heutige Zeit übertragen worden. Dazu hat die Hochschwarzwald Tourismus GmbH in Kooperation mit BAUHAUS und Josche Frankenberger unter anderem eine Schwarzwald-Stube auf vier Rädern ausgebaut, die im Januar 2023 zweieinhalb Wochen lang durch deutsche Großstädte rollte und dort für Aufmerksamkeit sorgte. Im Inneren konnten Besucher:innen mit Hilfe von speziellen Virtual-Reality-Brillen ein eigens produziertes 360-Grad-Video betrachten, das ihnen das Gefühl vermittelte, live bei einer Schwarzwälder Stubede dabei zu sein. Zudem wurde über das Winterhalbjahr hinweg mittels Online-Werbung und durch Beiträge in den sozialen Medien auf die Stubede aufmerksam gemacht.

Alte Tradition mit aktuellem Hintergrund

Die Ursprünge der Hochschwarzwälder Stubede liegen Jahrhunderte zurück: Um Ressourcen wie Licht und Wärme möglichst effektiv zu nutzen, kam man einst auf den Schwarzwaldhöfen an den dunklen Winternachmittagen und -abenden in der Bauernstube zusammen. Auf der warmen Ofenbank wurden alltägliche Handarbeiten wie Stricken, Nähen oder Spinnen erledigt, es wurden Strohschuhe gefertigt oder kunsthandwerkliche Arbeiten verrichtet. Nebenbei unterhielt man sich, tauschte Neuigkeiten aus, erzählte sich Geschichten und Sagen oder spielte Karten – vornehmlich das Schwarzwald-typische Cego. Oder jemand holte ein Instrument hervor und man begann zu musizieren und zu singen, oft bis spät in die Nacht.

So entwickelte sich die Stubede zu einem regionalen Kulturgut, das noch immer sinnbildlich steht für das Hochschwarzwälder Lebensgefühl in den Wintermonaten. Heutzutage sind es vor allem Attribute wie Gemeinschaft, Gemütlichkeit und Ursprünglichkeit sowie die Begegnung mit Menschen und ihren Traditionen, die den Reiz der Stubede ausmachen und dabei aktuelle Trends und Bedürfnisse bedienen. Aus diesem Grund soll die Kampagne im kommenden Winterhalbjahr mit weiteren Aktionen und Veranstaltungen fortgeführt werden.

Weitere Informationen gibt es unter hochschwarzwald.de/stubede.

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