5 Dinge, die man über Schwarzwälder Schinken wissen muss

Gut Schinken braucht Weile
22.07.2021

von Birgit-Cathrin Duval

Er gehört zum Schwarzwald wie Tannen, Bollenhut, Kuckucksuhr und die Schwarzwälder Kirschtorte. Ein Besuch im Schwarzwald ohne ein Vesper mit deftigem Schwarzwälder Schinken zu probieren ist einfach undenkbar. Der Schwarzwälder Schinken ist eine echte  Köstlichkeit und wird nur aus dem feinsten Stück des Schweines, der Hinterkeule, hergestellt.

1. Gut Schinken braucht Weile

Echter Schwarzwälder Schinken wird noch heute genauso hergestellt wie es die Bauern vor über 100 Jahren gemacht haben. Die ausgesuchten Stücke werden von Hand mit Salz eingerieben. Das macht den Schinken haltbar und verleiht ihm seine charakteristische rote Farbe. Denn erst durch das Trocknen und Räuchern erhält er seinen unverwechselbaren Geschmack. Jeder Hersteller hat seine eigene – geheime – Gewürzmischung, die aus Lorbeer, Koriander, Pfeffer, Wacholder besteht. Mit dieser Gewürzmixtur werden nun die Schinkenteile eingepökelt und abgehängt. Und nicht zu vergessen ist die reine, würzige Schwarzwälder Luft, die nach harzigem Tannenwald und frischen Bergwiesenkräutern riecht.Dieser Prozess nimmt bis zu vier Wochen in Anspruch, damit das Salz gleichmäßig im Fleisch durchzieht.

Beim Räuchern über heimischen Tannenholz erhält der Schinken sein kräftiges Aroma.
Beim Räuchern über heimischen Tannenholz erhält der Schinken sein kräftiges Aroma. © Birgit-Cathrin Duval

Der nächste Schritt verleiht dem Schwarzwälder Schinken seinen unverwechselbaren Geschmack: Beim Räuchern über heimischen Tannenholz erhält der Schinken sein kräftiges Aroma. Frische Schwarzwaldluft, ausgesuchte Kräuter und das Holz der Tannen ziehen nun in jede Faser des Fleisches. Der Schinken wird über Wochen hinweg geräuchert bis er die typische dunkle Farbe und sein kräftiges Aroma erreicht.

2. Schwarzwälder Schinken kommt aus dem Schwarzwald, logo!

Seit 1997 trägt der Schwarzwälder Schinken das EU Siegel G.G.A. für „geschützte geographische Angabe“. Die Angabe bezieht sich jedoch nur auf das Herstellungsverfahren und die Verarbeitung, die ausschließlich im Schwarzwald erfolgen darf. Wo das Schwein lebte, das den Schinken liefert ist jedoch wurst.

3. Kühlschrank, oder nicht?

Ganze Schwarzwälder Schinken Stücke sollte man zur Lagerung nicht im Kühlschrank aufbewahren. Am besten hängt man sie in einen kühlen und trockenen Raum. Geschnitten bewahrt man den Schinken am besten im Kühlschrank auf. Den Schinken vor Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen, damit er sich auf Zimmertemperatur erwärmt. Nur so entfaltet er sein volles Aroma. Am besten genießt man ihn pur zu frischem Bauernbrot.

4. Wettlauf um den Schinken

Am 21. September 2014 fand zum ersten Mal ein Schwarzwälder Schinkenlauf statt. Die Tannenwälder des Schwarzwaldes bilden die Kulisse für den Lauf, der durch die Umgebung des Titisees führt. Start und Ziel ist in Altglashütten. Es gibt eine Strecke über 3 Kilometer und 10 Kilometer sowie einen Kinderlauf über 350 Meter.

Besucher können sich mit Schau-, Schnupperkästen und Multivisions-Schau über die Herstellung des Schwarzwälder Schinkens informieren.
Besucher können sich mit Schau-, Schnupperkästen und Multivisions-Schau über die Herstellung des Schwarzwälder Schinkens informieren. © Birgit-Cathrin Duval

Als Preis winkten im ersten Jahr dem Sieger ein Kulinarisches Wochenende und für den 2. bis 20. Platz gab es einen Schwarzwälder Schinken. Der Lauf wird vom Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller veranstaltet. Informationen und Anmeldung erhält man hier.

5. Schinkenkunde auf 1.493 Meter

Im Feldbergturm befindet sich das Schinkenmuseum des Schwarzwälder Schinken Verbandes. Besucher können mit Schau- und Schnupperkästen, Multivisions-Schau und eingerichteter Räucherküche über die Herstellung des Schwarzwälder Schinkens umfassend informieren.