Wald und Sonne und Waldweg
Ein Ziel zum Waldbaden

Shirin Yoku im Hochschwarzwald 

Waldbaden im Schwarzwald

Erlebe ein heilsames Waldbad in den saftigen Wäldern. „Baden in der Waldluft“ – So in etwa lautet die Übersetzung des japanischen „Shirin Yoku“, in Deutschland schlicht „Waldbaden“ genannt. Was sich nach einem erfrischenden Bad im Wasser anhört, ist viel mehr das Erleben des Waldes mit allen Sinnen. Dabei ist der positive Effekt keineswegs reiner Aberglaube, sondern sogar wissenschaftlich belegt. Erlebe die heilende Kraft des Waldes hautnah im Schwarzwald.

Wald und Moos

Touren im Hochschwarzwald

Waldbaden beim Wandern

Auch wenn schon ein kurzer Aufenthalt im Wald dem Körper gut tut, entfaltet das Waldbaden seinen positiven Effekt nach ein paar Stunden noch intensiver. Folgende Touren lassen sich zu einer erholsamen Tagestour im Wald ausweiten.

Vier Hochschwarzwälder:innen erzählen

Der Wald und ich

Viel wird über ihn gesprochen in letzter Zeit – über seinen Zustand, seine Geheimnisse und seine Zukunft. Er ist Arbeitgeber und Freizeitraum, wirkt vertraut und nah und gleichzeitig tief und unergründlich: der Wald. Vier Menschen aus dem Hochschwarzwald, die mit ihm aufgewachsen sind und sich täglich in ihm bewegen, haben uns erzählt, was der Wald für sie ganz persönlich bedeutet.
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Wissenswertes zum

Waldbaden-Wissen

  • In Japan ist Waldbaden bereits fester Teil der Gesundheitsvorsorge. Nun schwappt der Trend des „Shirin Yoku“ auch zu uns herüber. Dabei ist der Hintergrund des Waldbadens auch für uns Europäer nichts Neues: Wir alle kennen die beruhigende Wirkung des Waldes auf Körper und Geist. Beim Waldbaden ist diese positive Wirkung das erklärte Ziel. Der Unterschied zwischen Spaziergang und Waldbaden ist Achtsamkeit - Der Wald soll bewusst und mit allen Sinnen erlebt werden.

    Bewege Dich achtsam durch den Wald, öffne Deine Sinne und rieche, schmecke und fühle den Wald. Dabei ist es ganz egal, wie Du dies tust: Entschleunige bei einer Gehmeditation, setze Dich an einen Baum oder nutze eine der bereitgestellten Liegen, um den Wald liegend und mit geschlossenen Augen wahrnehmen zu können.

    Waldbaden bringt die Seele ins Gleichgewicht

    Allein das beruhigende Grün und die Stille des Waldes lassen innerhalb kürzester Zeit die Stresshormone sinken und bringen unsere Seele ins Gleichgewicht. Während eines Waldspaziergangs schlägt unser Herz messbar ruhiger, der Blutdruck sinkt und auch unsere angespannten Muskeln lockern sich.

    Das Waldinnenklima ist von besonderer Bedeutung: Die Baumkronen halten die Sonnenstrahlen ab, gleichzeitig verdunsten Bäume Wasser. So entstehen auch an warmen Tagen angenehm kühle Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit als an anderen Orten. Je nach Baumart produzieren die Bäume ätherische Öle, die sich positiv auf unsere Stimmung, unser Immunsystem und auch unser Selbstwertgefühl auswirken. Auch Personen mit Lungenerkrankungen profitieren vom dem besonderen Klima.

    Achtsamkeit statt Action

    Waldbaden hilft uns, die Batterien wieder aufzuladen, die der Alltag oft viel zu schnell leert. Für einen positiven Effekt musst Du nicht stundenlang im Wald sitzen. Forscher haben herausgefunden, dass die positiven Effekte bereits nach kurzer Zeit einsetzen. Also probiere es doch einfach mal aus und entscheide dich für Achtsamkeit statt Action und entschleunige beim Waldbaden im Hochschwarzwald.

  • Wir alle kennen die beruhigende, ja fast meditative Wirkung eines Waldspaziergangs. Hast Du dich schon einmal gefragt, warum der Wald so einen besonderen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung hat?

    Bereits seit den 80er Jahren forschen Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen zu diesem Phänomen und sind dabei mehrfach fündig geworden.

    Der schwedische Arzt Roger Ulrich konnte Anfang der 80er Jahre nachweisen, dass Patienten, die einen Baum vor ihrem Krankenzimmer hatten, schneller gesund wurden, als andere denen dieser Ausblick fehlte. Der Umweltpsychologe Marc Berman von der University of Chicago verglich in einer Untersuchung die Baumdichte innerhalb Torontos mit dem Gesundheitszustand der Bewohner. Das Ergebnis war erstaunlich: Je mehr Bäume in der Umgebung, desto geringer war das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter den Bewohnern.

  • Waldbaden lindert Stress und depressive Stimmungen. Denn der Aufenthalt im Wald aktiviert den Parasympathikus und reduziert dadurch die Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Depressive Stimmungen, Stress und Erschöpfung können so gelindert werden. Positive Gefühle werden gestärkt und so hat Waldbaden auch einen bestärkenden Effekt auf das Selbstwertgefühl.

    In Japan gehört Waldbaden daher ganz offiziell zur Gesundheitsvorsorge, denn neben den positiven Auswirkungen auf unser Gemüt kann Waldbaden auch den Blutdruck senken und das Immunsystem stärken. Im grünen Wald schüttet unser Körper vermehrt das Hormon DHEA aus, was unser Herz und unsere Gefäße stärkt. Um die Wirkung des Waldes weiter zu erforschen, gibt es in Japan seit 2012 sogar einen eigenen Forschungszweig, die „Forest Medicine“ - Erholung finden gestresste japanische Großstädter in speziell errichteten Wald-Erholungszentren.

    Außerdem stärkt Waldbaden das Immunsystem. Einen ganz besonders faszinierenden Effekt des Waldbadens beschreibt der Biologe Clemens Arvay in seinem Buch "Der Biophilia-Effekt": Die Pflanzen im Wald geben chemische Verbindungen, sogenannte Terpene, an die Luft ab, um andere Pflanzen vor Schädlingen und Angreifern zu warnen. Die Terpene sind jedoch nicht nur ein Warnsystem, sondern bewirken zusätzlich, dass das Immunsystem der Pflanzen hochgefahren wird. 

    Auch der Mensch empfängt diese Pflanzensignale und auch unser Immunsystem reagiert auf die chemischen Verbindungen. So kommt es, dass unser Blut nach einem Waldspaziergang über etwa 50% mehr weiße Blutkörperchen aufweisen kann, als vor dem Spaziergang. Die Nippon Medical School in Tokyo hat dies in Untersuchungen belegen können und darüber hinaus feststellen können: Die weißen Blutkörperchen sind nicht nur deutlich mehr, sondern auch länger aktiv und bekämpfen neben körperfremden Keimen auch körpereigene Krebszellen. Das erklärt die Beobachtung, dass Menschen, die in der Nähe eines Waldes leben, deutlich seltener an Krebs erkranken als Personen, die keinen Wald in der Nähe haben.

    Der Wald hat also mehr als einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit und für einen positiven Effekt reicht bereits ein kürzerer Spaziergang, wie Forscher der University of Essex herausfanden.

    Entdecke die einzigartige Heilkraft des Waldes bei uns im Hochschwarzwald.

  • Die erste Regel beim Waldbaden lautet: Es gibt keine Regeln! Jeder „badet“ wie es ihm gefällt.

    Beim Waldbaden geht es schließlich darum, den Wald mit allen Sinnen zu erfahren und die Umgebung und sich selbst intensiv zu spüren – dabei kann jedem Menschen etwas anderes guttun.

    Trotzdem kannst Du einige Vorkehrungen für ein erfolgreiches Waldbad treffen:

    Nehme Dir ausreichend Zeit

    Stress möchten wir beim Waldbaden schließlich reduzieren und nicht produzieren. Auch wenn Waldbaden bereits nach 20 Minuten positive Effekte auf den Körper hat, kann unser Körper nur ohne Zeitdruck richtig entspannen und so die positive Energie des Waldes nutzen.

    Nehme Dir nicht zu viel vor

    Waldwandern ist kein Leistungssport, es geht nicht um körperliche Ertüchtigung. Ermüdende Waldausflüge sind da kontraproduktiv. Dein Waldbad sollte genau so lange andauern, wie es Dir guttut.

    Oft werden mehrstündige Aufenthalte im Wald empfohlen. Natürlich kann sich der positive Effekt auf Deine Gesundheit intensiver entfalten, je länger Du dich im Wald aufhältst. Das bedeutet aber nicht, dass Du dabei möglichst viele Kilometer zurücklegen musst. Für einen Tagesausflug werden Strecken von bis zu 5km empfohlen – Es geht also nicht darum möglichst viel Strecke hinter sich zu lassen, sondern die Zeit im Wald achtsam und bewusst zu erleben.

    Wenn Du dich für einen längeren Spaziergang im Wald entscheidest, lege regelmäßig Pausen zur Erholung oder für Meditationen ein. Achte darauf, dass Du ausreichend Proviant bei dir hast, denn mit knurrendem Magen können wir uns nur schlecht entspannen.

    Versuche alle Sinne bewusst einzusetzen

    Waldbaden soll die Sinne öffnen – Durch unseren Alltag laufen wir oft mit einem Tunnelblick, doch im Wald soll unser Blick sich weiten. Gehe aufmerksam durch den Wald: Lausche den beruhigenden Tönen des Waldes und seiner Bewohner, spüre den Wind auf Deiner Haut oder fühle die Beschaffenheit der verschiedenen Baumrinden. Rieche und schmecke das einzigartige Aroma des Waldes.

    Nehme nicht nur die Bäume, sondern auch die Tiere und andere Pflanzen bewusst wahr. Lehne oder setze Dich doch einfach zwischendurch an einen Baum und schließe die Augen, um Deine anderen Sinne zu schärfen. Wende einfache Atemübungen an, indem Du bewusst besonders tief einatmest oder lang ausatmest.

    Schalte ab – Auch die Elektronik

    Für ein ungestörtes und bewusstes Erleben des Waldes brauchen wir die Stille. Wir sind daran gewöhnt unsere Handys immer bei uns zu tragen, aber Waldbaden kann nur funktionieren, wenn wir möglichst wenig abgelenkt werden. Also lass das Handy zuhause oder schalte es mindestens aus. Gleiches gilt für Musik auf den Ohren. Deine Aufmerksamkeit sollte ungeteilt auf den Wald um Dich herum gerichtet sein, also wage das digitale Detox.

Video 

Waldbaden - was ist das?

Im Video wird gezeigt, was Waldbaden ist. Viel Spaß beim Anschauen!