Auf Tourenski durch den Schwarzwald

Hochgefühle auf zwei Brettern
27.10.2021

Ungestört die Weite der Natur erleben, zusammen eine gute Zeit an der frischen Luft verbringen und dabei sich selbst intensiv spüren: Das Skitourengehen bietet all das bei jedem Schritt - und begeistert seit einigen Jahren immer mehr Menschen. 

Der Wind trägt mühelos kleine Schneekristalle vorbei an den Skischuhen. Die Aufstiegsfelle knirschen bei jedem Schritt durch den Pulverschnee in Richtung Gipfel. Fast geschafft, nur noch ein paar Meter! Es ist frühmorgens, kurz nach dem ersten Kaffee und einem Frühstück in der Hütte. Jetzt ist weit und breit nur noch das eigene Atmen zu hören. Die Gipfel des Hochschwarzwalds erheben sich aus einem dichten Wolkenmeer, das uns wie aus weicher Watte erscheint. In der Ferne leuchten die 4000er der Alpen. So fühlt sich Freiheit an!

Die Kombination ist bestechend simpel und dabei genial: Auf dem Weg nach oben ist es gemächliches Winter-Wandern auf Skiern, gar nicht unähnlich dem Langlauf. Der wohlverdiente Weg nach unten dann ist klassischer Abfahrtslauf in unpräpariertem Terrain. "Earn your turn", heißt es so schön im englischen Ski-Jargon. Und verdient ist wirklich jeder Meter Abfahrt beim Skitourengehen. Denn im Gegensatz zum Freeriding wird der Aufstieg nur mit Muskelkraft bewältigt.

Hinauf den Berg, wo die Aussicht als Belohnung wartet.

Der Aufstieg hinauf auf den Berg. © Hannes Tell

"Von der gemütlichen Vespertour am Feldberg über die ambitionierte Gipfelrunde bis hin zum schweißtreibenden Ski-Marathon finden in der Region sowohl Anfänger als auch erfahrene Experten ihr Glück."

Im Hochschwarzwald, der Wiege des Skisports in Mitteleuropa, bietet diese naturverbundene Form des Skifahrens das volle Spektrum an Möglichkeiten: Von der gemütlichen Vespertour am Feldberg über die ambitionierte Gipfelrunde bis hin zum schweißtreibenden Ski-Marathon finden in der Region sowohl Anfänger als auch erfahrene Experten ihr Glück. Wie beim Wandern im Sommer gibt es allerdings auch beim Tourengehen im Winter ein paar Grundvoraussetzungen im Hinblick auf das eigene Können, das Material und nicht zuletzt den Naturschutz: Um die einzigartige Natur des Hochschwarzwalds und vor allem ihre tierischen Bewohner nicht zu gefährden, ist bei der Routenwahl auf ausgewiesene Naturschutz- und Wildruhezonen zu achten. Die Ausrüstung unterscheidet sich geringfügig von anderen Skidisziplinen, vor allem die genutzten Bindungen und Skistiefel. Beim Aufstieg befestigen Skitourengeher Felle unter ihren Skiern, um das Zurückrutschen am Hang zu verhindern.

Oben angekommen: Eine Pause mit Aussicht.

Oben angekommen: eine Pause mit grandioser Aussicht. © Hannes Tell

Was beim Skifahren auf präparierten Pisten in der Regel vernachlässigt werden kann, wird auf einer Skitour mitunter überlebenswichtig: die fundierte Kenntnis und das richtige Einschätzen der Wetter- und Schneeverhältnisse und des Geländes. Denn auch im Hochschwarzwald gibt es Berghänge, an denen Lawinen abgehen oder Absturzgefahr besteht. Einsteiger-Kurse für Skitouren werden in der Region vielerorts angeboten. Mit dem nötigen Wissen ausgerüstet ist das Neu-Entdecken des Hochschwarzwalds auf eigenen Füßen ein Abenteuer für sich: grenzenlose Freiheit schnuppern – ohne viel Aufwand und geeignet für die ganze Familie. In der Stille des Waldes abschalten und kurz darauf mit Gipfelpanorama Schwünge in den tiefen Pulverschnee des Hangs ziehen. Wer träumt nicht davon?

Die Abfahrt ins Tal.

Die Abfahrt ins Tal © Hannes Tell

Mehr Informationen

  • Skitouren
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  • Naturschutz
    Infos zu Naturschutz- und Wildruhezonen rund um den Feldberg bietet das Winter-Faltblatt des Naturschutzzentrums Südschwarzwald am Feldberg zum Download.