Schlau wie ein Wälderfuchs
Auf spielerische Art Wissen über die Natur vermitteln – das ist das Ziel des Hochschwarzwälder Kinderferienprogramms mit seinem Maskottchen Toni Wälderfuchs. Über das Jahr verteilt werden rund 120 spannende Veranstaltungen angeboten, von der Alpaka-Wanderung bis zum Wildkräuter-Erlebnistag. Dabei tauchen viele Fragen auf, bei denen auch manche Erwachsene schwer ins Grübeln kommen. Zum Glück kennt Toni Wälderfuchs (fast) alle Antworten:
Warum stehen im Hochschwarzwald so viele Tannen?
So viele Tannen stehen im Hochschwarzwald gar nicht. Die allermeisten Nadelbäume, die man hier antrifft, sind Fichten – die aber oft irrtümlich für Tannen gehalten werden. Dabei sind die beiden Baumarten anhand der folgenden Merkmale ziemlich gut voneinander zu unterscheiden:
Nadeln: „Fichte sticht, Tanne nicht“, lautet ein alter Merksatz. Die Nadeln der Fichte sind rundlich, vorne spitz zulaufend und wachsen um die Zweige herum in alle Richtungen. Tannennadeln sind eher flach, an der Spitze abgerundet und wachsen in zwei waagerechten Reihen rechts und links aus dem Zweig.
Zapfen: Die länglichen, braunen Zapfen, die man oft auf dem Waldboden findet, stammen in der Regel von Fichten. Tannenzapfen werden nicht abgeworfen, sondern zerfallen auf dem Baum. Außerdem sitzen sie auf dem Ast und wachsen nach oben – während Fichtenzapfen am Zweig nach unten hängen.
Wuchsform und Rinde: Ältere Fichten (bräunliche Rinde) bilden eine kegelförmige Wuchsform aus. Sie laufen also in Richtung Krone spitz zu. Ihre Äste hängen oftmals in der Mitte durch. Tannenäste hingegen wachsen waagerecht zur Seite oder leicht nach oben. Die Krone einer Tanne (hellgraue bis weißliche Rinde) ist oben abgerundet und zumeist buschig.
Warum ist es im Winter manchmal auf den Bergen wärmer als im Tal?
Inversion nennt sich diese Wetterlage, die sich oft im Herbst und Winter einstellt. Dabei wird die bodennahe Luft von der kalten Erdoberfläche gekühlt, zudem bildet sich nachts dichter Nebel in den Tälern. Diese Schicht aus Kaltluft und Nebel verhindert den Luftaustausch mit höheren Schichten. Die Folge: Während auf den Bergen die Sonne vom wolkenlosen Himmel strahlt und die Luft auf milde Temperaturen erwärmt, ist es in den trüben Tälern frostig kalt.
Warum darf man im Winter nicht auf Skiern durch den Wald fahren?
Auf den ersten Blick sieht’s so aus, als könnte man dabei nicht viel kaputt machen. Außer kahlem Gebüsch ist schließlich nicht viel zu sehen. Dennoch sollte man sich nicht abseits der Wege kreuz und quer durch den Wald bewegen – nicht im Sommer und erst recht nicht im Winter. Denn in den kalten Monaten stellen viele Wildtiere ihre Körperfunktionen auf „Energiesparmodus“ um. Wenn sie abseits der markierten Skipisten, Loipen und Winterwanderwege aufgeschreckt werden und flüchten, verlieren sie unnötig Kraft und Energie. Oft können sie diese aufgrund der winterlichen Futterknappheit nicht wieder aufnehmen. Im schlimmsten Fall kann das zum Verhungern führen. Menschen bekommen meist gar nicht mit, dass sie Wild erschreckt haben. Deshalb gilt sommers wie winters: Immer auf den Wegen bleiben – so geht Naturschutz ganz simpel.