E-Bike-Tour zwischen Blindensee und Rohrhardsberg
Julia arbeitet in der Tourist-Information Schönwald. Teil ihres Jobs ist der Verleih von E-Bikes oder herkömmlichen Mountainbikes an die Gäste. Von dieser tollen Verleihmöglichkeit macht sie für ihren Hochtag nun selbst Gebrauch, um das Gebiet im nördlichen Hochschwarzwald zu erkunden.
Im Gegensatz zu Wanderungen oder Fahrradtouren mit „normalen“ Rädern kann man mit der elektronischen Unterstützung lange Strecken ohne große Mühe, stattdessen mit Genuss an der Landschaft zurücklegen.
Die Route habe ich individuell zusammengestellt. Abschnitte davon und die genannten Sehenswürdigkeiten finden sich zum Teil im Pocket Guide „Hochschwarzwald auf zwei Rädern“ in Route vier, der Hochtal-Route mit Reinertonishof, Schonach und Blindensee.
Unsere erste Tour geht vom Startpunkt Tourist Information Schönwald zunächst zum Reinertonishof. Dieses Kulturdenkmal ist zur Besichtigung freigegeben, in der zugehörigen Vesperstube lassen wir uns einen zünftigen Imbiss schmecken. Dermaßen gestärkt geht es weiter nach Schonach, zum sagenumwobenen Blindensee. Dieser Moorsee, der mitten im Naturschutzgebiet liegt, ist umgeben von seltener und interessanter Vegetation wie Wollgras und Orchideen. Eine ganz besondere Stimmung liegt über dem dunklen Gewässer, das man über einen Holzsteg im Moor erreicht. Legenden wie die vom Seegeist, der Forschern beim Vermessen des Sees erschienen und sie vertrieben haben soll, kommen mir in den Sinn.
Auf zum nächsten Stopp: Die Tour führt zu einem weiteren hochwertigen Schutzgebiet Schonachs, nämlich zum Rohrhardsberg. Wir freuen uns wieder einmal über die Unterstützung der E-Bikes, um den Berg hinaufzufahren. Die Wege werden zunehmend einsamer, zum Teil trailartig und immer wieder bieten sich neue, wunderschöne Aussichten auf die Berge des Schwarzwalds sowie auf die hier eher seltenen Heidelandschaften, in denen das violette Heidekraut prächtig blüht.
An der Schwedenschanze angekommen kann man auf 1130 m ü. NN einkehren. Von der Terrasse des historischen Berggasthofs aus genießt man eine weitere fantastische Aussicht. Der Name „Schwedenschanze“ hat übrigens nichts mit Skisprungschanzen zu tun, sondern kommt von den Schanzanlagen, die zuletzt im spanischen Erbfolgekrieg im 18. Jahrhundert eine strategische Bedeutung hatten. Das Gasthaus wurde im Jahre 1932 erbaut und weist eine Vielzahl an Holzschnitzereien und traditionellen Dekorationselementen auf. Hier genießt man seine Erfrischungen in rustikalem, urigem Schwarzwaldambiente. Über den Farnberg fahren wir zurück nach Schönwald und geben die E-Bikes zurück, die uns sportlich, aber dennoch komfortabel, tief in wunderschöne Natur gebracht haben sowie an Schauplätze, um in die Vergangenheit des Schwarzwalds einzutauchen.