Sonnendeck des Hochschwarzwalds
Schon die Anfahrt zur Hinterwaldkopfhütte über den Weiler Alpersbach ist schwarzwaldtypisch idyllisch. Nach einer schönen Wanderung durch den Winterwald wird das dann noch einmal getoppt – mit viel Sonnenschein und einem traumhaften Blick auf den Feldberg.
Die Hinterwaldkopfhütte scheint wie eigens gemacht für Schneeschuhwanderer: Liegt idyllisch mit Panorama auf der Sonnenseite, hinter der Hütte erhebt sich dichter, im Winter ganz besonders schöner Wald. Und das Beste: Eine meist gewalzte, schön sanft ansteigende Strecke führt ab dem Wanderparkplatz Hanselehof bis zur Hütte und (für Liebhaber längerer Runden) weiter zum Rinken. So bietet sich die Hinterwaldkopfhütte als richtig guter Einkehrtipp auf halber Strecke an.
Hüttenwirt Peter Kowalczyk kramt zwei Schneeschuhe traditioneller Machart hervor: „Die sind richtig gut“, meint er und streicht mit der Hand leicht über die mit Geflecht bespannten Holzrahmenschneeschuhe: „Leider komme ich viel zu selten dazu“. Denn in der Hinterwaldkopfhütte ist meist ordentlich was los - auch im Winter, berichtet Kowalczyk, der gemeinsam mit seiner Frau Sylvia die einstmals „Weilersbacher Viehhütte“ genannte Almwirtschaft im Herbst 2011 übernahm.
Die Hinterwaldkopfhütte liegt auf 1120 Metern Höhe östlich unterhalb des 1198 Meter hohen Hinterwaldkopfs. „Hier ist von früh bis abends Sonne“, schwärmt der Hüttenwirt und blickt nach draußen, wo graue Nebelsuppe über die verschneite Almwiese wabert: „Naja, wenn sie denn mal scheint zumindest. Aber dann ist es ist bombastisch. Und man sieht den Feldberg nie so unberührt wie vom Hinterwaldkopf.“
Er liebe den Winter hier oben auf dem Sonnendeck des Hochschwarzwalds, vor allem dann, wenn dieser so richtig knackig kalt daher käme: „Das war in den letzten Jahren leider nicht oft der Fall“, bedauert er. Ob reichlich oder nur ein bisschen Schnee: Die Hütte liegt jedenfalls weit ab vom winterlichen Trubel rund um den Feldberg, man schätzt die Ruhe und den entschleunigten Wintersport.
Vom Parkplatz zur Hütte sind es drei Kilometer und weiter zum Rinken knapp sieben. Wer daraus eine große Runde macht, hat ordentlich zu tun.
Viele Schneeschuhläufer kommen so wie wir vorhin über die Bankgallihöhe hinab durch den Wald – und nicht wenige aber auch über die gewalzte Spur. Was den Hüttenwirt etwas wundert: „Da kann man ja auch mit normalen Wanderschuhen laufen, Schneeschuhe sind ja vor allem für den Tiefschnee gemacht“, meint er achselzuckend.
Denn egal ob die Leute durch den unberührten Winterwald zu ihm in die Hütte kommen oder auf der gewalzten Spur, die Peter Kowalczyk selbst mit dem Schneemobil präpariert: Alle lieben die deftige, solide Küche - vom legendären Sonntagsbraten über Alpler-Makkaroni, die mit Rahm, Röstzwiebeln und Kartoffeln serviert werden und ordentlich Energie liefern, bis hin zu hausgemachten Flammkuchen. Sonntags kämen viele Schneeschuhgruppen zum Kaffee.
Wetter hin, Wetter her: Der Winter ist für den Hüttenwirt die „etwas ruhigere Zeit“, weil die Außenterrasse dann nicht bewirtschaftet wird und sich Peter Kowalczyk vor allem nicht um die Rinderherde kümmern muss. Von Mai bis Oktober arbeitet er nämlich auch als Herder der Weilersbacher Weidegemeinschaft. Aber das ist jetzt noch weit, weit weg.