St. Peter: Kapelle St. Ursula
An der barocken Klosterkirche kommt man in St. Peter nicht vorbei. Zigtausende Besucher nehmen jedes Jahr alleine an den Führungen durch die herrschaftliche Kirche, die Rokokobibliothek und den Fürstensaal der ehemaligen Benediktinerabtei teil. Etwas versteckt liegt die kleine Schwester St. Ursula, ein Ziel für die stilleren Momente.
Den Wintersportler erfreut in St. Peter nicht nur die schneereiche Lage, sondern vor allem der Blick auf das Dorf mit seiner einzigartigen, fast 1000 Jahre alten Klosteranlage. Ihr heutiges Erscheinungsbild mit den charakteristischen Zwiebeltürmen geht auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Heute beherbergt das Haus das „Geistliche Zentrum“ der Erzdiözese Freiburg.
Schreibseminare und Tanztage stehen auf der Agenda
Hierher zieht es Menschen, die für ein paar Tage Ruhe oder theologische Fortbildung suchen. Hier treffen sich aber auch Priester zu ihren Sabbattagen; Schreibseminare und Tanztage stehen auf der Agenda. Sogar ganze Ausbildungen, wie die zum „Geistlichen Helfer“ kann man absolvieren. Dass die Kirche mit der Zeit geht, sieht man vor allem daran, dass einem hier nicht nur in die Ehe hinein, sonder mit „Scheidungsseminaren“ auch wieder heraus geholfen wird.
Wer auf der Suche nach Ruhe und Einkehr nicht gleich ein ganzes Seminar buchen möchte, der wendet sich am besten ab von der rege frequentierten Barockkirche und Klosteranlage und geht über den Bertholdsplatz durch einen Torbogen zur Kapelle St. Ursula.
Das eingelöste Versprechen
Viermal war der Klosteranlage der Benediktiner über die Jahrhunderte durch Feuer zugesetzt worden. Abt Paulus Pastor schwor 1690, eine Kapelle zu Ehren der heiligen Ursula zu bauen, wenn das Kloster diesmal unversehrt bliebe. Es überstand heil, aber der Abt verstarb, ohne sein Versprechen einlösen zu können. Erst 1720 wurde mit dem Bau der Kapelle begonnen. Zeitgleich startete der Abt Ulrich Bürgi den Bau der barocken Klosterkirche St. Peter und Paul. Auch damals schon, zu Zeiten der Frondienste, stieß nicht jedes Großbauvorhaben auf Gegenliebe in der Bevölkerung. Im Dorf hält sich bis heute hartnäckig, dass die Kapelle St. Ursula nur gebaut wurde, damit die Mönche „unter sich“ bleiben konnten. Mittlerweile nutzen die St. Petermer ihre mit einem Wechselaltar versehene barocke Klosterkirche längst wieder selbst mit Stolz als Pfarrkirche. Die Kapelle wird ökumenisch genutzt, und steht darüber hinaus von April bis Oktober den ganzen Tag offen für Gebet und Besichtigung.
Übrigens: Die sanften Hügel am Hornweg sind ideal, um entspannt auch mit den Jüngsten Spaß zu haben. Neben dem malerischen Blick über St. Peter bietet der Rodelberg im Winter kindgerechte Abfahrten. Spaziergänger und Rodler halten auch gerne inne, wenn sie die Glöckchen der herannahenden Pferdegespanne hören. Tief eingemummelt kann man sich von Schwarzwälder Füchsen durch die bezaubernde Schneelandschaft ziehen lassen, immer mit herrlichem Blick auf die charakteristischen Zwiebeltürme der Klosterkirche. Oben auf der Höhe hat man auch eine schöne Aussicht aufs Glottertal und sieht den Carlsbau, der vielen noch als „Die Schwarzwaldklinik“ ein Begriff sein dürfte.
Aber nicht nur sanfte Hänge erwarten den Besucher. Am Kandel, auf Gemarkung von St. Peter bringt der Schwarzmooslift mutige Skifahrer zur steilsten Abfahrt des Hochschwarzwalds (schwarze Piste).