Ein Wochenende in Todtnau
Kletterpartien, Hängepartien, Rutschpartien… und Harvester fahren! Rund um Todtnau hat unsere Autorin Elena ein erlebnisreiches Wochenende mit ihrer Familie verbracht – und mit der Hochschwarzwald Card.
Stundenlange Autofahrten mit Kindern sind in der Regel kein reines Vergnügen. Daher kam uns die Idee: Nicht in die Ferne schweifen, sondern ein Familienwochenende in einer schönen Gegend verbringen, die nicht allzu weit von zu Hause entfernt ist – zum Beispiel im Hochschwarzwald. Gesagt, gebucht: eine gemütliche, modern eingerichtete Ferienwohnung in der Todtnauer Bergwelt. Inbegriffen im Übernachtungspreis ist die Hochschwarzwald Card. Mit dieser digitalen Gästekarte, heißt es, bekommen wir freien Zutritt zu Freizeitparks, Museen, Schwimmbädern und vielem mehr. Wir sind gespannt.
Freitag, 15:48 Uhr: Hängebrücke Blackforestline
Wow! Anni und Mats, unsere siebenjährigen Zwillinge, bekommen große Augen. Wir Eltern auch. Die schwindelerregende Höhe, die Länge, die mächtigen Trageseile und Pfeiler – die Hängebrücke über dem Todtnauer Wasserfall macht Eindruck, bevor man sie überhaupt betreten hat. Etwas zaghaft gehen Anni und Mats voraus, blicken aufgeregt nach unten, nach vorne, zur Seite – und zurück zu ihrem Papa Jan. Der hat Höhenangst und wartet lieber entspannt am Eingang auf uns. Mit jedem Schritt Richtung Mitte der Brücke schwingt der Boden etwas mehr. Und der Todtnauer Wasserfall wirkt von hier oben ziemlich klein.
Nach knapp 30 Minuten sind wir zurück am Eingang und haben wieder festen Boden unter den Füßen. Für einen der Rundwege hinunter zum Wasserfall bleibt noch Zeit. Über schmale Pfade und viele Steinstufen geht es hinab. Wo Wasser spritzt und rauscht, da ist es immer spannend für unsere Kinder. Unten angekommen, legen wir den Kopf in den Nacken. 120 Meter über uns hängt die Blackforestline in der Luft. Kaum vorstellbar – aber da sind wir eben tatsächlich drüber marschiert.
Freitag, 18:19 Uhr: Gemütliches Abendprogramm
Abends kochen wir gemeinsam eine Kleinigkeit, sitzen zum Essen auf die Terrasse unserer Ferienwohnung und spielen anschließend noch ein Brettspiel mit den Kindern. Sorgen machen nur einige dunkle Wolken am Horizont.
Samstag, 8:17 Uhr: Wetterwechsel
Über Nacht hat es spürbar abgekühlt. Und: Es regnet. Heute steht wohl Indoor-Programm an – vielleicht auf dem Feldberg? Mit der Hochschwarzwald Card hätten wir ja freien Eintritt ins Haus der Natur und in die Indoor-Sportarena Fundorena. Aber zuerst wird gemütlich gefrühstückt!
Samstag, 10:38 Uhr: Haus der Natur
Ein Naturkunde-Museum – ob das bei unserem Nachwuchs Begeisterung entfacht? Anfangs sieht die Ausstellung im Haus der Natur auf dem Feldberg recht überschaubar aus. Relativ schnell merken wir aber: Hier steckt wahnsinnig viel drin, was Spaß macht. Auf dem „Feld-Bike“ und im Korb eines Heißluftballons können wir den Feldberg virtuell erkunden. Und am Harvester-Simulator meint man, einen gewaltigen Vollernter zu steuern und damit Schwarzwaldfichten zu fällen!
Daneben gibt es interaktive Stationen zum Schauen, Hören und zum Dazulernen über die Tier- und Pflanzenwelt auf dem Feldberg – kindgerecht und zumeist mit einem Augenzwinkern präsentiert. Anni und Mats finden’s „mega“ und sind fast nicht mehr hinauszubekommen aus dem Haus der Natur. Für uns steht fest: Wir müssen irgendwann wiederkommen, wenn wir mal in der Nähe sind. Und mehr Zeit mitbringen.
Samstag, 14:07 Uhr: Fundorena - klettern, hüpfen & mehr
Hochseilpark, Boulder-Wände, Trampolin-Parcous – in der Fundorena auf dem Feldberg können kleine wie große Menschen sich richtig austoben. Zum Glück haben wir uns in der Mittagspause gestärkt. Mit Klettergurt und Helm ausgestattet nehmen wir zunächst einen der Trails im Hochseilgarten in Angriff. Das Problem: Unser Sohn Mats bekommt weiche Knie, als er auf dem ersten Podest steht und sich über wacklige Brücken und Seilzüge hinüber auf die andere Seite hangeln soll. Die Lösung: ein netter Mitarbeiter der Fundorena. Der Guide nimmt sich richtig viel Zeit für Mats, spricht ihm Mut zu und erklärt nochmal in aller Ruhe, wie das mit der Seilsicherung funktioniert. Das zeigt Wirkung: Mats nimmt sich ein Herz und schafft es mit Unterstützung des Guides durch den ersten Parcours. Und dann ganz allein noch durch einige andere.
Danach geht es auf die Trampoline: „bisschen hüpfen“, denke ich bei mir. Und bin nach wenigen Minuten schon völlig außer Atem. Durch den ganzen Raum können wir hier springen, auch seitlich an den Wänden hinauf. Das ist superlustig – aber auch extrem anstrengend und ein echtes Sportprogramm für uns Eltern.
Samstag, 18:28 Uhr: Abendessen im Gasthaus
Der Nachmittag ist rasend schnell vergangen. Auf dem Heimweg kehren wir in einem Gasthaus ein – und fallen abends dann alle ins Bett.
Sonntag, 10:33 Uhr: Steinwasenpark
Nach Frühstück und Check-out kommen wir im Steinwasenpark an. Diese Kombination hat was: rasante Fahrgeschäfte, Tiergehege, sonnige Spazierwege durch den Park – und das alles inmitten einer herrlichen Berglandschaft. Als Erstes zieht es Mats und Anni zur Sommer-Rodelbahn. Zum Startpunkt bringt uns ein nostalgischer Old-School-Sessellift, wie man ihn heute fast gar nicht mehr kennt. Während Mats sich am liebsten auf einem eigenen Schlitten die Rodelbahn hinabstürzen und Vollgas geben würde, lässt Anni es lieber vorsichtig angehen. Über die große Seilbrücke – immerhin über 200 Meter lang – wollen sie dann aber beide laufen. „Natürlich gehen wir da drüber“, macht Mats seinem Papa Jan klar. Der soll diesmal auch mit, trotz Höhenangst. Er schlägt sich tapfer. Und freut sich über die Aussicht auf den ganzen Park.
Am Gehege machen wir beim Füttern Bekanntschaft mit Mufflons und Damwild – und deren Zungen, die sich „ganz glibberig“ anfühlen, wie Anni bemerkt. Dann wollen die Kinder mindestens drei Runden Boxautos fahren, natürlich mindestens ein Eis essen und mindestens einmal die Wildwasserbahn ausprobieren. Alles kein Problem. Aus einer Wildwasserfahrt werden schließlich fünf, da die Wartezeiten heute kurz und die Kinder euphorisiert sind. Irgendwann hat aber alles ein Ende. Wir machen uns auf den Heimweg.
16:42 Uhr: Glückliche Kinder, glückliche Eltern!
Getreu dem Motto „Wenn die Kinder glücklich und zufrieden sind, sind die Eltern es meistens auch“, war es ein gelungenes Wochenende – mit viel Spaß und viel Bewegung für Groß und Klein. Der Clou: Mit der Hochschwarzwald Card mussten wir nirgendwo Eintritt bezahlen, weder für die Blackforestline, noch das Haus der Natur, die Fundorena oder den Steinwasenpark. Lediglich in der Fundorena war eine Zuzahlung fällig, weil wir dort länger bleiben und auch die Boulder Area ausprobieren wollten. Insgesamt dürften wir dank der Hochschwarzwald Card knapp 250 Euro an Eintrittspreisen gespart haben. Genau können wir das ja mal in Ruhe ausrechnen, wenn wir zu Hause sind. Für den Moment lasse ich lieber nochmal die vielen schönen Bilder des Wochenendes in meinem Kopf Revue passieren …