Unterwegs mit dem Feldberg Ranger - dem echten und dem für die Hosentasche
Achim Laber ist ein echtes Schwarzwald-Original. Seines Zeichens Feldberg-Ranger. Den Schwarzwald kennt er wie den Inhalt seiner tannengrünen Umhängetasche.
Seit über 30 Jahren arbeitet Achim Laber auf Deutschlands höchstem Mittelgebirge. Als ich ihn am Haus der Natur auf dem Feldberg Pass treffe, bleibt mir erstmal der Mund offen stehen. Er sieht ein wenig aus wie der Held meiner Kindertage: Lex Barker alias Old Shatterhand, Blutsbruder des edlen Häuptling Winnetous. Deswegen hat man ihm auch die Hauptrolle in einem Naturfilm gegeben: Achim Laber ist der HosentaschenRanger, der Hauptdarsteller einer Reihe mehrminütiger Videoclips über das Naturschutzgebiet Feldberg. Die Filme, ursprünglich für Wanderer gedreht, haben mittlerweile auf YouTube einen gewissen Kultstatus erreicht.
Wer gar nicht gut zu Fuß ist, kann sich den 12 Kilometer langen Feldberg-Steig auch im Haus der Natur als 3-D-Show ansehen. Eine DVD mit den Feldberg-Clips für zu Hause gibt es im Souvenirladen zu erstehen. Doch wir haben ja das Original, nicht in der Tasche, sondern vor uns. Laber hat die Gabe, einfache Dinge spannend zu erklären. Wer mit ihm unterwegs ist, lernt viel – zum Beispiel, dass auf dem Feldberg ein Wesen beheimatet ist, das es sonst nirgendwo auf der Welt gibt: der Lumbricus badensis. Ein Wurm. Nicht so spektakulär wie ein Wolf oder Bär. Aber immerhin bringt es der badische Riesenregenwurm auf stattliche 60 Zentimeter Länge und einen zeigefingerdicken Umfang. Sozusagen der Saurier der Schwarzwald-Würmer. "Das gibt es eben nur bei uns", sagt Achim Laber mit seinem unverkennbaren Schwarzwälder Dialekt.
Dann erklärt er uns seltene Pflanzen. Den Schweizer Löwenzahn, der sonst nur in den Alpen vorkommt. Oder Bärwurz, Blutwurz und Gelber Enzian, aus denen Schnaps gebrannt wird. Und, auch das erfahren wir, dass sich einst am Feldberg die Urdonauquelle befunden hat.
Fast vergessen wir bei all den Anekdoten, die herrliche Landschaft und Fernsicht zu genießen. Steile Pfade und schroffe Felsen, eine Kuhherde, die mit schwingenden Glocken auf der Almwiese weidet. Nach Rast und Einkehr in der Baldenweger Hütte geht es weiter auf dem Feldberg-Steig. Am Abend, beim Ausklang im Raimartihof beim Feldsee, fallen uns die Worte von Achim Laber wieder ein: "So schön kann’s nur im Schwarzwald sein."