Pilgergefühl: Auf dem Jakobsweg im Hochschwarzwald
Am Hochtag zieht es unsere Mitarbeiter in den schönen Schwarzwald und sie berichten von ihren individuellen und spannenden Erlebnissen.
Hier stellt Svenja Haberkorn ihren Hochtag vor.
Nachdem ich schon einen Teil des Jakobswegs in Spanien gelaufen bin, hat die Jakobsweg-Muschel im Hochschwarzwald meine Aufmerksamkeit erweckt. Und was bietet sich da mehr an, um endlich mal wieder dieses wohlbekannte Pilgergefühl aufleben zu lassen, als auch hier im Schwarzwald der Jakobsmuschel zu folgen.
Gesagt getan, und so hat es mich an meinem hochtag auf den "Schaubalkon des Schwarzwaldes" – die Wegstrecke zwischen St. Märgen und St. Peter – gezogen.
Klosterkirche und Pferdeliebhaber
Am Morgen werden wir von Vogelgezwitscher geweckt. Das Wetter ist super, keine einzige Wolke am blauen Himmel. Da werden wir heute wohl ziemlich ins Schwitzen geraten. Zunächst durchqueren wir den ganzen Hochschwarzwald, um nach St. Märgen zu kommen. Unterwegs können wir schon erahnen, welch tolle Aussicht uns diese Gegend bietet.
Unser Weg beginnt an der barocken Klosterkirche von St. Märgen. Wir sind begeistert von der Klosterkirche, die nicht nur äußerlich, sondern auch im Innenraum imposant wirkt.
Mit diesen ersten Eindrücken im Gepäck, führt uns unser Weg an einer Pferde-Statue vorbei, die mir als Pferdeliebhaberin sofort ins Auge sticht. St. Märgen ist nicht nur für die Klosterkirche, sondern auch für seine Schwarzwälder Pferde bekannt. Der Jakobsmuschel folgend führt uns unser Weg stetig bergauf, hinaus aus dem Ort.
Stilles Stündchen
Immer am Waldrand entlang kommen wir zum Birkenwegeck. Von hier genießen wir den grandiosen Blick auf die beiden Klosterdörfer St. Märgen und St. Peter, unser Ziel. Diesen Ausblick und einen Spruch von Jean Paul „Unsere größten Erlebnisse sind nicht die lautesten, sondern unsere stillsten Stunden“, lassen wir bei einer kurzen Rast auf uns wirken.
Weiter geht es im Schatten des Waldes. Hier entdecken wir einen sehr verzweigten, alten Baum. Da kann ich nicht widerstehen und Schwups hangle ich mich wie ein Äffchen auf den untersten Ast.
Danach setzen wir den Weg fort und erreichen nach einigen Minuten endlich unser nächstes Ziel, die Kapfenkapelle. Wir bewundern die Schönheit dieser Kapelle und lesen voller Neugierde ihre Geschichte. Am Fuße der Kapelle hat man eine herrliche Aussicht vom Thurner bis hin zum Schauinsland.
Mit liebe zum Detail
Am Roten Kreuz vorbei, entlang auf schmalen, steinigen und verwurzelten Pfaden, gelangen wir zur Vogesenkapelle. Diese kleine, aus Holz gebaute Kapelle steht auf einer weitläufigen Lichtung mitten im Wald. Da hier gerade viel Andrang herrscht, genießen wir den Weitblick bis hin zum Feldberg und lassen uns zu einer kleinen Rast nieder. Zu unserer Linken können wir immer noch die hohen Türme der Klosterkirche von St. Märgen erkennen.
Nach der kurzen Rast betreten wir die kleine Kapelle und lesen auch ihre Geschichte voller Interesse und betrachte den liebevoll verzierten und geschmückten Innenraum.
In Gedanken versunken setzen wir unseren Weg fort und verlassen kurz darauf den Wald. Von nun an führt der Weg bergab und in der Ferne kann man schon die beiden Kirchtürme der Klosterkirche von St. Peter erkennen. Immer häufiger befinden sich Wegkreuze und Kruzifixe am Wegesrand.
Ein Brunnen am Wegrand lässt uns die Hitze vergessen und wir tauchen unsere Hände ins kühle Nass, spritzen uns das Wasser ins Gesicht und genießen diese kurze Abkühlung. Weiter der Jakobsmuschel folgend, erreichen wir St. Peter und begeben uns direkt zur Klosterkirche, die man kaum übersehen kann. In der Kirche setzen wir uns in eine Kirchenbank, um die ganzen Tageseindrücke zu verarbeiten und lassen die Stille dieses Gotteshauses auf uns wirken.
Durch einen Tipp aufmerksam geworden, machen wir noch einen Umweg zu der versteckt gelegenen Ursulakapelle, die sich hinter dem Bertoldsplatz befindet. Der Bus bringt uns zurück nach St. Märgen. Wir durchqueren wieder den Hochschwarzwald und wir erblicken überall am Straßenrand weitere kleine Hofkapellen, die uns auf der Hinfahrt am Morgen gar nicht aufgefallen sind.
Zuhause angekommen, lassen wir diesen heißen Tag am Schluchsee ausklingen. Ein erfrischendes Bad im angenehm kühlen Wasser erfrischt unsere müden Füße und belebt den ganzen Körper neu. Egal ob man mit der Luftmatratze oder schwimmend den See erkundet, es ist auf alle Fälle ein tolles Erlebnis.